Die ideale Tasche

PictureEs gibt kaum ein anderes Thema, was unter Fliegern kontroverser diskutiert wird, wie die Frage, was denn die optimale Tasche ist. Ein Blick in den Katalog eines beliebigen Luftfahrtversandhauses bestätigt diesen Eindruck. Die Bandbreite geht von den altehrwürdigen, kantigen Pilotenkoffern, über besonders edle Taschen aus ausgewählten Ledern, bis zu multifunktionalen Exemplaren mit einer gigantischen Anzahl von verschiedenen Fächern und Reißverschlüssen, die an sich schon ein eigenes Type Rating erfordern. Auch auf die Gefahr hin, dass ich einen echten Glaubenskrieg auslöse, werde ich mal meine Erkenntnisse in den Ring werfen.


Dem einen oder anderen mag es bekannt sein, dass ich von Hause aus Ingenieur bin. Wie geht der Ingenieur an so eine Aufgabe heran? Er sammelt erst einmal die Anforderungen:

  • Alles, was ich zum Fliegen brauche, muss reinpassen (Karten, Rechner, iPad, Jacke, Mütze, Sonnenbrille, iPad, Bordbuch, Ausbildungsnachweis des Schülers, Werkzeug, Taschenlampe, Stechglas, Headset, Kniebrett, Plotter, Wasserflasche, Brötchen … usw. usf.)
  • Die Tasche muss vorne ins Cockpit passen, damit ich im Flug an die Dinge herankomme (im Kofferraum hilft mir die Taschenlampe nicht, wenn es dunkel wird)
  • Sie muss cool aussehen (Nichtflieger verdrehen jetzt die Augen, aber meine Piloten-Kollegen wissen, wovon ich spreche)

Erkennt noch jemand den Zielkonflikt? Alles in einer Tasche und vorne im Cockpit ist in den üblichen Cockpits der AL nicht möglich.

Die Lösung: Zwei Taschen – eine für’s Cockpit, eine für den ganzen Rest. Klingt umständlich, hat sich aber in meinen Augen bewährt, insbesondere im täglichen Schulbetrieb.

IMG_1804Für das Cockpit nehme ich die große Pubs Bag von Flyboys.com. Entworfen für den harten Alltag im militärischen Flugbetrieb passt hier alles nötige rein, was ich vorne brauche – und das ist weniger, als man in der Regel glaubt. Die für den jeweiligen Flug notwendigen Karten, mein iPad, Sonnenbrille, Knemeyer (Navigationsrechner), Fliegertaschenkalender, Plotter/Kursdreieck/Kursrose, Kniebrett, „Plastic Brain“, ausgewählte Anflugkarten, Stifte. Zusätzlich geht bei mir noch die Geldbörse, Ausweise / Lizenzen und Flugbuch rein.

IMG_1588Die Tasche passt in der C172 auf dem Boden auf den Platz vor dem Brandhahn und ist damit während des Fluges erreichbar. Durch den Form-Faktor bleibt sie dort offen stehen. Mit etwas Disziplin gewöhnt man sich daran, die Dinge direkt aus der Tasche herauszunehmen und nach Gebrauch wieder dorthin zurückzulegen. Es wird nichts mehr im Cockpit verteilt und muss deshalb hinterher auch nicht mehr eingesammelt werden. Als Lehrer ist das viel wert – man ist innerhalb von Sekunden an Bord und wieder raus.

Bei einer kurzen Zwischenlandung für einen schnellen Kaffee zwischendurch wird nur die kleine Tasche mitgenommen. Dann hat mal alles für die Vorbereitung des nächsten Legs dabei und man kommt auch wieder durch die Sicherheitsschleuse zurück zum Flieger (deswegen Geldbörse, Lizenzen, Flugbuch!).

IMG_1806Der ganze Rest geht in ein möglichst flexibles Behältnis. Hier hat sich die altbekannte militärische Helmtasche (Helmet Bag) bewährt. Wiegt nichts, Platz ohne Ende, gefüttert (schützt empfindliches Equipment), passt alles von Bordbuch, üpber Reservekarten, Headset, Kleinkram, Werkzeug, Mütze, Wasserflasche usw. rein. Ist flexibel und lässt sich dadurch in die letzte Ecke quetschen. Und (täglicher Schulbetrieb) passt prima hinter den Sitz einer C172. Einsteigen ist also 1) Headset aus Helmet Bag, ggf. Sicherheitsweste rein … ab hinter den Sitz; 2) Pubs Bag zwischen die Sitze vor den Brandhahn; und ich bin einsatzbereit!

Helmet Bag gibt’s übrigens auch bei FlyBoys.com in einer sehr schönen und verbesserten Ausführung. Sehr schön ist auch die Möglichkeit, die Dinge direkt mit Namen Logo/Schwinge besticken zu lassen. Ach ja, die Kniebretter sind unschlagbar – dazu in einem anderen Beitrag später mehr! Am besten alles im Bündel bestellen und Porto sparen.

Anregungen? Hinweise? Andere Meinungen? Ich freue mich auf eine spannende Diskussion!

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